Andrang bei Weihnachtsbörse für Bedürftige

Alte Hobelei
Spielsachen, Winterjacken und mehr: Das Angebot bei der Weihnachtsbörse in der Alten Hobelei ist groß. Foto: Frank Gehrmann

Aschersleben – Der große rote Lkw mit dem gelben Anhänger hat es dem fünfjährigen Tayler Hesse angetan. Er steht vor dem Fahrzeug und staunt: „Der ist echt toll. Kann ich den vielleicht haben?“ Und weil Tayler so lieb fragt, kann und will seine Oma auch nicht nein sagen. Stolz hält er den Lkw schließlich in seinen Armen und lächelt über das ganze Gesicht.

Eigentlich wollen er und seine Großeltern neue Bücher und warme Wintersachen aussuchen. So wie Familie Hesse haben sich am Mittwoch zahlreiche bedürftige Familien aus Aschersleben und Umgebung, die einen Sozialpass besitzen, zur Weihnachtsbörse in der Alten Hobelei eingefunden, um in den zahlreichen Spenden nach Weihnachtsgeschenken, Haushaltsartikeln oder Textilien zu stöbern.

Weihnachtsbörse gehört für viele Familien zum Pflichtprogramm

Die Weihnachtsbörse gehört für viele Familien schon lange zum Pflichtprogramm. Das Frauenzentrum und die soziale Beratungsstelle laden seit vielen Jahren in der Vorweihnachtszeit dazu ein. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Kathrin Sommer, organisiert die Börse mit. „Wir sind froh, den Menschen, denen es schwerfällt, sich selbst etwas zu kaufen, etwas anbieten zu können.“

Oberbürgermeister Andreas Michelmann schaut ebenfalls vorbei, um den vielen Helfern seinen Dank auszusprechen: „Schön, dass sie hier sind, um denen zu helfen, denen es nicht ganz so gut geht.“

Neben Kleidung für Kinder und Erwachsene türmen sich auf langen Tischen Haushaltswaren, Pflegeartikel, Spielsachen, Bücher, Elektrogeräte und Weihnachtsdekoration – überwiegend Spenden von Bürgern und Unternehmen.

Neben Kleidung gibt es Haushaltswaren, Pflegeartikel, Spielsachen, Bücher, Elektrogeräte

In den vergangenen Wochen wurden diese Spenden abgegeben, von den Helfern gesichtet und sortiert und schließlich in die Alte Hobelei gebracht. Dort warten am Mittwochmorgen schon zahlreiche Bedürftige, um zum Beispiel den Weihnachtswunschzettel der Kinder abzuarbeiten oder sich mit wärmenden Jacken und Schuhen einzudecken.

„Die Spendenbereitschaft ist immer noch da, jedoch hat sie in den letzten Jahren etwas nachgelassen“, schätzt Kathrin Sommer ein. Froh ist sie dennoch darüber, dass jedes Jahr auch Neuwaren wie Winterjacken und Schuhe angeboten werden können.

„Die sind natürlich sehr gefragt. Aber Neuwaren können wir nur anbieten, weil uns Ascherslebener Geschäfte mit Produkten unterstützen oder Geld dafür zur Verfügung stellen“, zeigt sie sich dankbar. Denn die Neuwaren stellen nur einen kleinen Teil des Angebots dar. Die meisten Sachen sind gebraucht – aber tipptopp in Schuss.

Die meisten Waren sind gebraucht, aber sehr gut in Schuss

Das haben die Helfer vorher genau überprüft. „Da steckt schon viel Arbeit in der Vorbereitung“, weiß Kathrin Sommer und ist froh, dass sich viele engagieren. Sie und die Helfer haben die Textil-Spenden auf den Tischen nach Größen sortiert, stehen beratend zur Seite und freuen sich, wenn für jeden etwas Passendes dabei ist.

Sogar Plätzchen, Orangen, Schokolade und andere weihnachtliche Leckerbissen können die Besucher mitnehmen und so füllen sich nach und nach die mitgebrachten Taschen.

Um die 360 Besucher nutzen die Weihnachtsbörse. Am Ende werden am häufigsten Haushaltsgeräte und Kleidung mitgenommen. Übrig gebliebene Spenden gehen in die Kleiderkammern der Kirche und des BBRZ. (mz)

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