Jugendzentrum feiert
Aschersleben – Immer wieder rollt Tiana die matschige Filzkugel in ihrer Hand hin und her, taucht sie wieder in das Seifenwasser und formt den Filz rund.
Die Achtjährige gehört zu den rund 80 Besuchern des Mühlenfests in der Wassertormühle am Freitag. Zum ersten Mal fand das Fest in diesem Jahr nicht im September statt.
„Letztes Mal hatten wir so große Probleme mit dem Sturm, dass wir gedacht haben, wir probieren es mal mit einem anderen Datum“, erklärt Marion Zens, Leiterin des Jugendzentrums.
Deshalb stand das Fest in diesem Jahr ganz unter dem Motto „Ostern“. „Wir wollen einfach zeigen, dass unsere Jugendlichen sich engagieren und für Dinge einsetzen und nicht diese typische ,Null-Bock-Stimmung’ verbreiten“, sagte Zens.
Das neue Motto gefällt
Den Besuchern wie Tiana gefällt das neue Motto. „Ich habe schon einen Osterkranz gebastelt, Eier bemalt und mich zum Leoparden schminken lassen“, erzählt die Schülerin stolz.
Sie kommt fast jeden Tag in das Jugendzentrum, trifft ihre Freunde und lernt neue kennen.
Das ist es auch, was Maren Heide seit mehr als sechs Jahren immer wieder in die Wassertormühle zieht. Die 16-Jährige besucht das Stephaneum, nach der Schule geht sie in den Jugendclub, bis ihre Mutter sie abholt.
Beim Mühlenfest können die Kinder bei ihr kleine bunte Vögel aus Wäscheklammern oder Eierpappe basteln. „Vor allem freitags ist hier immer viel los – ich treffe hier meine Freunde, das gefällt mir besonders“, erzählt sie.
Kleine Geschenke für Freunde basteln
Zum ersten Mal dabei war Gisela Rieland mit dem Natur- und Handwerksverein. Bei ihr können die Kinder und Jugendlichen mit Filz arbeiten und kleine Geschenke für Freunde, Eltern oder Großeltern basteln.
„Uns gibt es noch nicht so lange, deshalb wollten wir die Chance nutzen, hier etwas bekannter zu werden“, erklärt sie. Gleichzeitig würde der Verein viele verschiedene Kinderprojekte unterstützen.
Spaß auf der Go-Kart-Rennstrecke
Auch für das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) gab es beim Mühlenfest eine Premiere: Eigentlich kamen die Sozialpädagogen von der „WerkstattSchule“ immer mit ihrer mobilen Bastelwerkstatt zum Mühlenfest.
In diesem Jahr war erstmals die beliebte Go-Kart-Rennstrecke dabei.
Nur 20 Sekunden brauchte Jonas, um mit dem Gefährt im Slalom über den Hof ins Ziel zu sausen. Fast genauso schnell war Mahdi mit 21 Sekunden.
„Die Kinder stehen eigentlich immer Schlange an der Rennstrecke“, sag Roland Niehoff, der als Sozialpädagoge bei der WerkstattSchule arbeitet.
Als Jugendhilfeeinrichtung sei es selbstverständlich, auch bei anderen Kinder- und Jugendveranstaltungen dabei zu sein.
Ganz besondere Eier
So geht es auch Bettina Notroff vom „Schöpfrad“. Regelmäßig unterstützt ihr Verein das Jugendzentrum. Beim Mühlenfest konnten die Besucher ganz besondere Eier bei ihr basteln.
Mit Wachsfarben und einem Lötkolben zauberte sie bunte Muster auf Straußen, Emu- und Gänseeier und wer wollte, konnte es ihr gleichtun.
„Die Kinder können die Eier ja auch verschenken – darüber freuen sich alle mehr als über etwas Gekauftes“, sagte sie. (mz)
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