Hauswirtschafter, Maurer, Maler
Aschersleben – Das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum Aschersleben (BBRZ) bereitet derzeit das neue Ausbildungsjahr vor. Das beginnt am 1. September. Um die überwiegend duale Ausbildung zu realisieren, braucht es Partner aus der Praxis. Die haben sich in einem Ausbildungsverbund zusammengeschlossen. Dazu gehören Firmen, Institutionen und Unternehmen aus der hiesigen Region. Die hatte das BBRZ jetzt zu einer Arbeitsberatung am Standort Rathmannsdorf eingeladen.
Arbeitsagentur, Wirtschaftsförderung und Kommunalpolitiker berieten zusammen
Eine gute Gelegenheit zu einem fachlichen Austausch. Mit von der Partie waren auch Vertreter der Arbeitsagentur Bernburg, der Wirtschaftsförderung Aschersleben und der Kommunalpolitik.
Insgesamt arbeiten 58 Praxispartner eng mit dem BBRZ zusammen, erklärt dessen Geschäftsführer Michael Kogel. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Branchen.
Das Besondere: Die Unternehmen schicken ihre Auszubildenden zur „Weiterbildung“ zum BBRZ. Hier erlernen sie zusätzlich praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in ihren eigentlichen Ausbildungsbetrieben nicht vermittelt werden können.
„Dazu gehören beispielsweise das Schweißen, Drehen und andere Tätigkeiten“, so Kogel. So können die Azubis zusätzliche Kenntnisse erwerben, vorhandenes Können vertiefen und verbessern.
Den Lehrlingen werden im BBRZ zusätzliche praktische Fähigkeiten vermittelt
Unter anderem stehen dafür die Werkstätten in der Ascherslebener Lindenstraße zur Verfügung. Personell beschäftigt das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum insgesamt 110 Mitarbeiter. 60 bis 70 Prozent von ihnen seien als Ausbilder tätig. Gleichzeitig unterstützt das BBRZ die Auszubildenden bei den Prüfungsvorbereitungen.
Eine ganz andere Art der Ausbildung, die das BBRZ anbietet, ist die sogenannte „Wohnortnahe Berufliche Rehabilitation“ (WBR). Die wendet sich vor allem an benachteiligte Jugendliche. 125 Auszubildende nutzen diese Chance derzeit. Sie lassen sich unter anderem zum Koch, Hauswirtschafter, Holzmechaniker, Maurer, Maler oder im Garten- und Landschaftsbau ausbilden.
Besonders gefragt sei bei den Jugendlichen derzeit übrigens die Ausbildung im Bereich Hauswirtschaft. Kogel vermutet, dass das durchaus mit der Corona-Krise zusammenhängen könnte. Immerhin sei dadurch die häusliche Pflege mehr als zuvor ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geraten.
125 Auszubildende absolvieren eine „Wohnortnahe Berufliche Rehabilitation“
Vermittelt werden die Auszubildenden durch die Agentur für Arbeit an das BBRZ. Die Ausbildung im Bereich WBR dauert übrigens zwei Jahre. Betreut werden die Jugendlichen in dieser Zeit von Sozialpädagogen, sogenannten Stützlehrern und Ausbildern. Bei Bedarf wird auch noch eine psychologische Betreuung angeboten.
80 Prozent erhalten festen Job
Die Erfahrung sagt, dass rund 80 Prozent der Jugendlichen nach ihrer Ausbildung in einen festen Job vermittelt werden können. Übrigens: Wegen der großen Nachfrage aus Firmen der Region soll künftig auch eine Ausbildung im Bereich Lager und Logistik angeboten werden.
Geschäftsführer Kogel geht davon aus, dass auch zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres die Corona-Beschränkungen noch in Kraft sein werden, auch wenn er natürlich auf weitere Lockerungen hoffe. (mz)
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